Geht doch! – Austausch unter Corona-Bedingungen

Bis zum letzten Augenblick war es unsicher, ob er stattfinden würde: der Austausch mit unserer Partnerschule in Poitiers. Viele Szenarien gab es zu bedenken, unzählige Emails wurden gewechselt, Schwierigkeiten erwogen – erst war Deutschland Risikoland für Frankreich, dann wieder umgekehrt. Wie können wir die Ansteckungsgefahr minimieren, wer lässt sich überhaupt unter diesen Bedingungen darauf ein, Jugendliche aus anderen Familien zu Hause aufzunehmen? Fragen über Fragen, die wir alle bedacht und gemeinsam mit allen Beteiligten in Deutschland und Frankreich gemeistert haben: Schülerinnen und Schüler, Eltern, die Schulleitung, die Kolleginnen und Kollegen.


Das Ergebnis hat uns überzeugt und stolz gemacht, stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler und deren Austauschpartner und -partnerinnen und auf die Familien, die sich auf das Wagnis eingelassen und den Austausch ermöglicht haben. Ihnen allen gebührt unser Dank. Mit viel Umsicht, Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein haben sie die Herausforderung angenommen und bewältigt, und eine denkwürdige gemeinsame Woche verlebt.
Diese begann für die Franzosen mit der langen Busreise hierher, dann ging es gleich in ein Wochenende in den Gastfamilien, wo fleißig Weihnachten vorbereitet wurde mit Plätzchenbacken, dem Zeigen der familieneigenen Weihnachtsbräuche und dem obligatorischen Besuch auf dem Marburger Weihnachtsmarkt – Weihnachten ist eben in Deutschland doch ganz anders als in Frankreich, darin waren sich alle einig.
Die Woche in der Martin-Luther-Schule begann mit Unterrichtshospitation, gefolgt von einem Empfang und einem gemeinsamen Frühstück in der Cafeteria, wo alle von der Schulleitung herzlich begrüßt wurden. Kein anderer unserer Austausche weist seit 15 Jahren eine solche Kontinuität auf – er wurde nur einmal 2020 durch Corona unterbrochen.
Im Programm durften auch nicht die üblichen Punkte fehlen wie die Fahrt nach Frankfurt, der Besuch des Mathematikums in Gießen und der Blista in Marburg, der die Franzosen wie immer besonders beeindruckte. Auch der Empfang im Rathaus konnte stattfinden, wo die Gäste von Stadträtin Frau Dinnebier freundlich begrüßt wurden. Sie hob hervor, dass es gerade in Zeiten von Corona ein wichtiges Zeichen besonders auch für eine Städtepartnerschaft sei, dass Jugendliche einander von Angesicht zu Angesicht begegnen.
Die Jugendlichen waren sehr beglückt über die Begegnung. „Weihnachten hat eine ganz andere Bedeutung dieses Jahr für mich. Ich erlebe es viel bewusster, weil ich meinem Austauschpartner so viel erklären musste“, äußerte einer der Teilnehmer. Also ein richtiges Weihnachtsgeschenk in Coronazeiten, so das Fazit der Französischfachschaft.

Carola Flammer Isabelle Schmidt

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