Der Moskau-Blog

Das Abenteuer kann beginnen. Im Rahmen des Schüleraustausches mit unserer Moskauer Partnerschule sind wir am Montag, den 9. September, nach Russland geflogen. Wir, das sind 17 Schülerinnen und Schüler von der Martin-Luther-Schule, dem Philippinum, der Elisabethschule und der Richtsberg-Gesamtschule, begleitet von Frau Hoffmann und Herrn Höhbusch. 

 

1. Tag / 10.09.2019

Nachdem alle in der Schule angekommen waren, besprachen wir das Programm und bekamen jeder eine typische russische Schokolade „Алёнка“. Dann liefen wir zur Bank, wo wir alle die Möglichkeit hatten, auf einem seriösen Weg unser Geld zu wechseln. Von der Schule fuhren wir dann mit der Metro bis zur Haltestelle Teatralnaja, die sehr nah am Roten Platz liegt. Über den Manegeplatz, auf dem das nationale historische Museum und ein großes Denkmal für Marschall Zhukov (den Befehlshaber der Truppen, die Berlin im 2. Weltkrieg erobert haben) steht, liefen wir in den Alexanderpark, um das Denkmal des unbekannten Soldaten anzuschauen. Es soll an die Gefallenen Soldaten des 2. Weltkriegs erinnern und davor brannte das ewige Feuer, das von Soldaten bewacht wird. Am Eingang in das Leninmausoleum vorbei kamen wir auf den Roten Platz. Dort erklärte uns unsere Führerin, dass die namensgebende rote Kathedrale zur Erinnerung an die Feldzüge von Iwan dem Schrecklichen steht. Das ganze Bild des Roten Platzes entstand allerdings erst im 19. Jahrhundert durch Vervollständigung aller angrenzenden Gebäude. Weil und das GUM (das historische Kaufhaus auf dem Roten Platz) so interessierte, durften wir einen Blick hineinwerfen. Dort gab es abgesehen von unbezahlbaren Sachen einen großen Springbrunnen, in dem unzählige Melonen schwammen.
Als wir durch eine Sicherheitskontrolle wieder hinausgingen, sahen wir schon das nächste, den Moskaufluss. Auf unserer Seite des Ufers hatte ein französischer Architekt alle in Russland vertretenen Vegetationszonen in einen Park geformt. Eine große Brücke, die an die Landschaft in ihrer Form angepasst war, führte zur Hälfte über den Moskaufluss und bot eine schöne Übersicht über alle Turmspitzen, die wir teilweise vorher schon aus nächster Nähe gesehen hatten.
Nach der Besichtigung der Brücke bekamen wir Zeit zur eigenen Verfügung; zum Essen oder Shoppen oder Entspannen. Danach fuhren wir, wie hinzu auch, mit der Metro zur Schule zurück und warteten. Dann gab es aber Pizza und Saft. Anschließend daran spielten wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern ein Spiel, um uns besser kennenzulernen. Danach arbeiteten wir an unserem Projekt – dem Besuch des Kinderheims in Tula. Einige bereiteten die Bastel-Workshops für die Kinder dort vor, andere trainierten Tänze und übten ein Theaterstück ein.

2. Tag / 11.9.2019

Am zweiten Tag unseres Moskau-Austausches, waren wir in Moscow-City. Zuerst sind wir von der Schule aus mit der Metro losgefahren, wobei wir zweimal umsteigen mussten. Dadurch konnten wir verschiedene Metro Stationen sehen, welche sehr schön gestaltet waren. Wir stiegen in einem Wolkenkratzer-Viertel aus und gingen zu dem Aussichtsturm, genannt Panorma 360. Dort fuhren wir bis zum 89 Stock, wo wir einen atemberaubenden Ausblick hatten. Wir machten eine Führung, schossen viele Fotos und kauften Souvenire. Zudem war es besonders gut, dass wir so viel kostenloses Eis und Schokolade essen konnten, wie wir wollten. Danach hatten wir freie Zeit in einem Einkaufszentrum, woraufhin wir ins Metro-Museum gingen. Dort machten wir ebenfalls eine Führung und konnten in einem Metro-Simulator selber Metro fahren. Später fuhren wir mit der Metro zurück zur Schule.

3. Tag / 12.09.2019

Am Donnerstag den 12.09 waren wir, in Kleingruppen, um 8.30 in den ersten zwei Schulstunden im Unterricht der Schule unserer Austauschpartner.
Ich persönlich war in der ersten Stunde im Deutschunterricht und in der zweiten Stunde im Biologieunterricht. Nach der zweiten Stunde haben wir uns auf den Weg zur Tretjakov-Galerie gemacht. Dort haben wir mit einer Führung begonnen und haben viele unterschiedliche Bilder zu verschiedenen Epochen gesehen. Darauf haben wir noch freie Zeit in der Galerie bekommen, um uns selbstständig nochmal die ganzen Kunstwerke anschauen zu können. Später sind wir zu der ältesten Straße Moskaus gegangen, diese heißt „Arbat“. Dort haben wir auch nochmal Freizeit bekommen, um uns selbstständig alles anzuschauen.

4. Tag / 13.09.2019

Nach zwei Unterrichtsstunden in der Schule sind wir mit der Metro auf ein stillgelegtes Fabrikgelände gefahren. Es wurde umfunktioniert zu einem Ort, an dem Künstler ihre Werke präsentieren können. Man findet dort viele Graffitis, aber auch andere Kunstwerke wie ein bemaltes Auto, eine U-Bahn, die „in“ ein Haus fährt und viele bunte Regenschirme, die zwischen zwei Häusern baumeln.
Auf dem Gelände befindet sich zudem die DIY-Akademie von Bosch, eine Holzwerkstatt, die Projekte anbietet. Dort haben wir eine Art Türschild gebaut, mit einem Holztier unserer Wahl als Dekoration.
Zuerst bekamen wir alle Schürzen und eine Grundeinweisung von den zwei Leitenden. Im ersten Schritt haben wir uns ein Tier ausgesucht und auf eine Holzplatte gezeichnet. Danach haben wir das Tier mit einer Stichsäge ausgesägt. Während die einen an den Stichsägen arbeiteten, haben die anderen sich um das Holzschild gekümmert. Diese waren bereits zugeschnitten, brauchten aber noch Löcher für den Strick, damit man das Ganze auch aufhängen kann. Also abmessen und Löcher bohren. War man mit beidem fertig, konnte man, wenn man wollte, noch Muster in das Holz fräsen. Ansonsten musste man die Holzteile nur noch etwas schmirgeln, bevor man sie letztendlich aufklebte. Nach einem Abschlussfoto mit uns und unseren Schildern fuhren wir wieder zurück zur Schule, wo bereits unsere Austauschpartner auf uns warteten.

7. Tag / 16.09.2019

Am Montag den 16.9.19 fuhren wir in ein Kinderheim. Nachdem wir angekommen und ausgestiegen waren, wurden wir in einen großen Raum mit einer Bühne vorne geführt. Die Gruppen suchten sich einen Raum oder blieben in dem großen Raum, um sich auf ihre Projekte vorzubereiten. Die Theatergruppe ging in einen anderen Raum um zu probten und übten nochmal ihre Texte. Der Auftritt verlief sehr gut und die Kinder freuten sich über das Stück. Die Bastel- und Malgruppen begannen mit den Vorbereitungen für die Angebote: malen mit Fäden, Becher dekorieren, aus Knöpfen Bilder kleben und aus Filz Anstecker nähen. Bei unserer Gruppe haben es alle Kinder schnell verstanden. Die Kinder haben sich riesig gefreut, waren aktiv und hatten sehr viel Spaß. Alles in allem ein gelungenes Projekt.
Am Nachmittag fuhren wir nach Tula in unser Hostel. Wir bekamen 6er und 8er Zimmer. Wir ließen dort unsere Sachen fallen und gingen sofort in einem Restaurant essen. Wir haben ein bisschen Zeit in der Stadt verbracht und die Zeit totgeschlagen, bis wir um 19 Uhr ins Theater konnten. Das Theater wurde von österreichischen Schauspielern auf Deutsch gemacht. Mit vielen, teilweise schwer zu verstehenden Metaphern ging es darum, was einem wichtig und wertvoll ist. Den Deutschen hat das Stück gefallen, während sich die Russen etwas schwer getan haben, das Theaterstück zu verstehen. Wir gingen nun wieder in unser Hostel, wo wir den Abend verbracht haben mit Karten spielen, reden und schlafen.

8. Tag / 17.09.2019

Heute war der zweite und letzte Tag in Tula. Nach dem Frühstück waren wir im Tulaer Kreml, dort besuchten wir das Tulskij-Prjanik-Museum. In diesem haben wir unsere eigenen Prjaniki, eine Art Lebkuchen, geformt und anschließend gebacken. Während unsere Prjaniki im Backofen waren, haben wir bereits fertige verziert. Beide Prjaniki durften wir als Andenken mitnehmen. Nach dem Mittagessen sind wir mit dem Zug zurück nach Moskau gefahren.

9. Tag / 18.09.2019

Unser Tag hat damit angefangen, dass wir um 8.30 Uhr in eine Moskauer Grundschule gingen. Da wurden wir in Gruppen aufgeteilt und wir gingen in den Unterricht. Meine Gruppe war die erste Stunde im Deutschunterricht und ich persönlich fand, dass die Kinder schon gut Deutsch reden konnten. Danach sind wir ins Astronautenmuseum gefahren und dort haben wir ein bisschen etwas über die russische Raumfahrt-Geschichte gelernt und wir haben uns auch einige Raketenmodelle angeguckt. Nachdem wir im Museum waren, sind wir in einen riesigen Park in Moskau (VDNCH) gegangen, wo wir eine halbe Stunde Freizeit hatten. In dem Park waren alle Republiken der ehemaligen Sowjetunion in Form von Gebäuden präsentiert. Als letztes sind wir am Abend in einen Zirkus gegangen. Die Show ging mit Pause ungefähr drei Stunden. Es war die Abschlussveranstaltung des Moskau Zirkusfestivals „Idol 2019“, bei der die Gewinner des Wettbewerbs aufgetreten sind. Jede einzelne Performance gehörte zu einem eigenen Land und die Show war sehr vielfältig.

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