Martin-Luther-Schule überreicht Scheck über 1240 Euro an „Ärzte ohne Grenzen“

Es waren die Spendenerlöse aus drei Aktionen, die im Dezember 2013 durchgeführt wurden. Beim Kammerkonzert am 4. Dezember verkündete Frau Prigge, die “Hutspenden“ den Opfern der Flutkatastrophe auf den Philippinen spenden zu wollen. Gemeinsam mit der SV wurde „Ärzte ohne Grenzen“ ausgewählt, eine Organisation, deren besondere Transpa-renz im Umgang mit Spendengeldern die Wahl erleichterte. Der gesammelte Betrag des Konzertes machte Mut, und eine größere Idee nahm Gestalt an: Erst wenn 1000 Euro an Spendensumme erreicht sind, wird das Geld übergeben. Die SV der MLS widmete daraufhin mit Unterstützung von Frau Rein-Sparenberg ihre traditionelle “Schoko-Weihnachtsmann-Aktion“ dieser Idee. Jetzt konnte jeder mitmachen! Das Verschenken eines Schokogrußes kostete 50 Cent und das Team um Doro Zapf, Carlotta Rudolph, Debora Volke, Nico Meinert, Teresa Schlichte, Hannah Jacobs und Nico Arnold hatte alle Hände voll zu tun, um die vielen Schokogrüße rechtzeitig zu den Adressaten zu bringen. Den fehlenden Betrag bis zum Ziel brachten dann die Musikerinnen und Musiker des MLS-Orchesters mit ihrem vor-weihnachtlichen Open-Air-Konzert am Marktbrunnen ein. Bei eisiger Kälte spielte das Orchester unter der Leitung von Frau Prigge über eine Stunde lang Weihnachtslieder.

Dankeschreiben der Ärzte ohne Grenzen(pdf)

Die Passanten dankten mit allerlei Kleingeld und nachdem der Leistungskurs Politik und Wirtschaft (Tutorium Wörder) und einige „Spontan-Spender“ aus dem Kollegium beim Zählen des Spendenbetrages sich nicht zurückhielten, diesen noch aufzustocken, wies das Spendenglas weit über 1000 Euro auf.

Herr Wörder stellte den Kontakt zur Zentrale der „Ärzte ohne Grenzen“ her, die den Kontakt zur Marburgerin Frau Dr. Neelsen herstellte. Sie ist eine von nur drei Ärzten in Marburg, die für die “ÄoG“ arbeiten.

Im Gespräch berichtete Frau Neelsen über die derzeitige Situation in Tacloban, wo mit Hilfe der “Ärzte ohne Grenzen“ ein temporäres Klinikum errichtet wurde, da die vorhandenen Kliniken noch längst nicht ihren Betrieb wieder aufneh-men konnten. Die erhöhte Anzahl an verletzten und erkrankten Menschen überfordert die zum größten Teil zerstörten Krankenhäuser vor Ort. “ÄoG“ starten Impfaktionen, leisten Geburtshilfe, machen Gipsverbände, unterhalten Intensiv-stationen und Labore. Alles Equipment dafür muss natürlich an den Ort der Katastrophe gebracht werden, was ein erheblicher Aufwand und damit ein besonders schwieriger Teil der Hilfe ist, berichtete Neelsen. Die international operie-rende Organisation beschäftigt neben Ärzten vor allem Krankenpfleger und Logistiker, die sich jeweils für mindestens drei, besser noch neun Monate zur Arbeit verpflichten. Die Ärzte bekommen kein Honorar, haben allerdings auch keine Unkosten, daher ist die Arbeit bei den “ÄoG“ weitgehend als ehrenamtliche Tätigkeit anzusehen.

 

Auf die Frage, wofür Spendengelder im Einzelnen genutzt werden, zählte Neelsen eine ganze Liste an Hilfeleistungen auf. Zum Beispiel kann für 75 Cent ein Kind gegen Meningitis geimpft werden, für 4 Euro gibt es ein Moskitonetz, was immer noch die beste Hilfe gegen Malaria ist, 70 Cent werden für die 3-monatige medizinische Grundversorgung in Lagern angesetzt und 50 Cent kosten Behandlung und Medikation eines an Lungenentzündung erkrankten Kindes.

Sympathisch an den “ÄoG“ ist dabei nicht nur die Tatsache, dass 89 % der Spendensumme für die Hilfe vor Ort ver-wendet werden und nur 11 % für Verwaltung etc. Auch die „Unbedingtheit“ der “ÄoG“ (sie lassen sich nicht korrum-pieren) spricht für sie. Sie scheuen sich nicht, neben ihrem Dienst an den Menschen der Weltöffentlichkeit auch über „Verstöße gegen die Menschlichkeit“ zu berichten. Andere Hilfsorganisationen haben sich zu “absoluter Neutralität“ verpflichtet, sie verbieten ihren Mitarbeitern politische Statements. Neelsen führte aus, dass “…dies auch schon dazu geführt hat, dass die Ärzte ohne Grenzen aus einem Krisenherd verwiesen wurden, dennoch sind wir in 120 Ländern auf allen Kontinenten dieser Erde aktiv.“ Abschließend bedankte sich Neelsen im Namen ihrer Organisation für „diese Spende, an der so viele Schülerinnen und Schüler mitgewirkt haben!“

 

Betina Griesel

 

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