Die Schülerbibliotheken der MLS. Eine Erfolgsgeschichte.
Den Beginn des Projektes zur Leseförderung machten vor vier Jahren zehn graue, abschließbare Plastikkisten, jeweils eine in jedem Klassenraum unserer 5. und 6. Klassen. Darin befanden sich eine Ausleihliste, ein Stift und 30 Bücher mit sowohl Wunsch- als auch ausgesuchten Überraschungstiteln. Das System mit den Kisten bewährte sich jedoch nicht, da die Kids mehr Bücher entleihen wollten und sich einen offenen Zugang zu ihrer Klassenbücherei wünschten.
Also wurden Regale angeschafft, in denen sich mittlerweile 150 Bücher ein Stelldichein geben. Pro Klassenraum – versteht sich. Mit dem Übergang in die siebte Klasse überlassen die sechsten Klassen ihre Klassenbücherei den kommenden neuen Fünftklässlern, die das vielseitig gefüllte Bücherregal sofort entern und in den kommenden zwei Jahren durch eigene Wunschtitel ergänzen. Parallel zum Angebot der Klassenbücherei startete Frau Fenner-Merle vor 4 Jahren die Schülerbücherei für alle Jahrgänge. Aus den ursprünglich 68 Exemplaren sind bis heute über 1000 geworden: Neben regulären Geldmitteln aus dem Etat halfen vor allem private Bücherspenden und die fiskale Förderung durch unseren Elternförderverein ems bei der zahlenmäßigen Aufrüstung des Buchbestandes.
„Am häufigsten werden im Moment „Asterix“, „Harry Potter“ und „Das Guinessbuch der Rekorde“ ausgeliehen, berichtet Frau Fenner-Merle. Neben diesen „Klassikern“ habe auch die komplette französische Ausgabe der Asterix-Hefte ihre Fans, genauso wie der vergleichsweise große Bestand an Fantasy-Büchern. Seit diesem Schuljahr laden gemütliche Sitzsäcke zum Lesen in die Schülerbibliothek ein. Die Öffnung der Bibliothek in allen großen Pausen wird mittlerweile durch eine AG von ca. 15 Siebtklässlern gewährleistet, die alle anfallenden Arbeiten rund um das Betreiben einer Bibliothek erlernen. Auf die Frage, ob es viele Verluste in den Klassenbüchereien zu verzeichnen gäbe, antwortet die Deutschlehrerin lächelnd: „Vielleicht werden die entwendeten Bücher auch mehr gelesen!“ Sie versuche, die fehlenden Exemplare schnellstmöglich zu ersetzen, denn die Bücher liegen ihr sehr am Herzen.
Bleibt zu hoffen, dass der deutsche Dichter Theodor Fontane (1819-1898) nicht Recht behält mit seinem Spruch: „Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück!“ Mit ihrem hervorragendem Fachwissen und enormem Engagement wird Kollegin Fenner-Merle auch zukünftig für die Leselust an der MLS sorgen, damit das folgende Zitat von Uschi Obermeier auf möglichst wenige unserer Schülerinnen und Schüler zutreffen werde: „Über die Einleitung bin ich nie hinausgekommen. Buchstaben sind mir zu unattraktiv.“
B. Griesel