Die MLS im Ausnahmezustand. 18.06., morgens um 7 brennt bereits Licht in der Aula, die kurzerhand zum Controlcenter umfunktioniert worden ist. Die Computer summen, die Kameras laufen und die Moderatoren und Moderatorinnen des Live-Studios treffen letze Vorbereitungen.
Nach gut einem Jahr Planung und Vorbereitung ist es soweit: das Projekt Stratosphärenflug der MLS kann endlich starten. Die Trägerplattform ist mit Experimenten bestückt, der selbstentwickelte GPS-Tracker ist installiert und das alles gewichtsoptimiert, damit der Wetterballon eine Höhe von über 40 000 m erreichen kann.
Gegen 10 Uhr, das Controlcenter-Team meldet bestes Wetter, beginnt das Launch-Team den Befüllungsvorgang. Das Helium strömt über 45 Minuten in den Ballon, der immer gößer und größer wird. Die Spannung steigt, darf doch die empfindliche Oberfläche des Ballons keinen Schaden erleiden. Die Schulgemeinde versammelt sich im Pausenhof und beobachtet gespannt, wie der kleine Ballon auf eine stattliches Exemplar von knapp drei Meter Durchmesser heranwächst. Hier ist jetzt Haltekraft gefragt, um keinen Frühstart zu riskieren. Auf der anderen Seite darf auch nicht zu wenig Helium eingefüllt werden. Präzision ist alles.
Dann der Countdown, die Schüler zählen gemeinsam: Left off!
Unter Beifall und freudigen Rufen steigt der Wetterballon in den Himmel. Die live-Übertragung startet unmittelbar im Studio, wo in der nächsten Stunde, neben Livebildern, Teammittglieder des Projekts Stratosphärenflug von den Moderatoren interviewt werden, während die Veranstaltung in Echtzeit gestreamt wird.
Fast gleichzeitig startet das Rescue-Team in einem mit GPS-ausgestatteten Fahrzeug, um den Ballon zu verfolgen und die Gondel mit den wertvollen Daten nach der Landung wieder sicher an die MLS bringen zu können.
Die Bergung wird sich schwieriger als gedacht gestalten, da die Gondel nach dem kontrollierten Absturz aus über 42 000 m in einer Baumkrone gelandet ist. Hier eilt am Abend ein Elternteil mit Spezialgerät zu Hilfe, um gefahrlos die Trägerplatte des Ballons zu sichern.
Die Erleichterung ist groß. Die gewonnenen Daten sind aufschlussreich und werden in verschiedenen Kontexten, wie z.B. dem Geografie, Physik aber auch Biologieunterricht genutzt werden können, um bestimmte Zusammenhänge von Höhe, Druck, Strahlung und vielem mehr zu verdeutlichen.
Wir danken allen Beteiligten und planen bereits einen Stratoflight II im nächsten Jahr.
Wißner, Reißmann













