Informationen zum Fach Latein

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Latein als
2. Fremdsprache ab Klasse 7 – 11 oder
3. Fremdsprache ab Klasse 9 – 13 für den Erwerb des Latinums

Lehrbücher: „Cursus“ (2. Fremdsprache), Cursus brevis (3. Fremdsprache)

Warum und wozu Latein lernen?
Im Folgenden finden sich einige Argumente, warum es sinnvoll und lohnenswert ist, Latein
als 2. bzw. 3. Fremdsprache zu wählen:

Da ist zunächst einmal das formale Kriterium des Latinums. Latein ist das einzige
Schulfach, durch dessen Erlernen man eine Qualifikation erwerben kann, die
Studienvoraussetzung für eine Reihe von Studiengängen ist. Das „Latinum“ wird/ ist u. a.
für folgende Studiengänge verlangt/ erwünscht: Englisch, Französisch, Spanisch,
Italienisch, Griechisch, ev./kath. Religion, Philosophie, Deutsch, Theologie und
Geschichte.
Auch in vielen anderen Studiengänge ist das „Latinum” erwünscht.
Der Nachweis gilt als erbracht, wenn am Ende der Jahrgangsstufe 11 (als 2.
Fremdsprache) bzw. 13 (als 3. Fremdsprache) der fünfjährige Lateinkurs mit mindestens 5
Punkten abgeschlossen wurde.
Viele stellen überrascht an der Universität fest, dass ohne das Latinum oder zumindest
Lateinkenntnisse erst einmal die Hürde besteht, Latein nachlernen zu müssen. Der Preis
für die schulische Wahlfreiheit ist dann sehr hoch, wenn man neben dem regulären
Studium in wenigen Semestern in einem Sprachkurs unter harten Bedingungen das
pauken muss, was man unter den schulischen Bedingungen wesentlich bequemer hätte
erlernen können.
Darüber hinaus gibt es wichtige inhaltliche Argumente:
Latein gilt zu Unrecht als schwieriges Fach. Denn Latein ist nicht schwerer als moderne
Fremdsprachen, in manchen Fällen kann es sogar einfacher für einen bestimmten
Schüler- bzw. Lerntyp sein.
Was ist nun anders am Lateinunterricht im Vergleich zu den modernen Fremdsprachen?

  • Der Lateinunterricht führt zu einer vertiefenden Auseinandersetzung mit
    sprachlich-grammatischen Problemen einerseits und mit inhaltlichen Fragen
    andererseits, welche die Menschen von der Antike bis heute beschäftig(t)en. Latein
    nimmt hier eine ergänzende Funktion wahr und unterstützt so die eher auf
    Kommunikationsfähigkeit abzielende Bildungsarbeit in den neuen Sprachen. Die
    Entwicklung des Lateins ist abgeschlossen. Die Sprache liegt wie ein Modell vor
    uns und erlaubt es, an ihr zu untersuchen, was Sprache überhaupt leisten kann.
  • Der Lateinunterricht vollzieht sich im Unterschied zu den modernen Fremdsprachen
    zweisprachig, indem der Lernende durch genaues Übersetzen von Texten zu
    ständigem Vergleich mit seiner Muttersprache herausgefordert wird. Der Gegensatz
    zur deutschen Sprache ermöglicht es, über die Kenntnis des Lateinischen auch
    das Deutsche in seinen grammatischen Strukturen besser zu verstehen, die
    eigene Ausdrucksfähigkeit zu schulen und zu verbessern.
  • Der Unterricht vollzieht sich entweder an Originaltexten oder an dem Original sehr
    nahekommenden Texten. Die antike Literatur enthält Erfahrungen, Gedanken,
    Entwürfe und Befürchtungen, die bis zum heutigen Tag aktuell geblieben sind und
    die Kultur Europas mitgeprägt haben. So erfahren die Schülerinnen und Schüler
    am Beispiel der Römer vieles über den antiken Alltag, den Ursprung von
    Philosophie und Ethik, Naturwissenschaften, Mythologie, Geschichte, Politik,
    Kunst, Architektur, Sprache und Literatur.
  • Latein erleichtert darüber hinaus den Zugang zu wissenschaftlichen Fach- und
    Fremdwörtern, die heute noch wie selbstverständlich in den modernen
    Wissenschaften aus den alten Sprachen Latein und Griechisch entlehnt werden.
  • Auch im Alltag begegnen uns ständig lateinische Wörter, die dem
    Lateinlernenden zu manchem Aha-Erlebnis verhelfen. Sei es nun, dass ich mir ein
    Video (lat: ich sehe) anschaue, in der Tanzstunde den Tango (lat: ich berühre)
    erlerne oder mit dem Omnibus (lat: für alle) fahre, ständig begegnet einem die „tote“
    lateinische Sprache im täglichen Sprachgebrauch.
  • Schließlich ist Latein die „Mutter“ aller romanischen Sprachen, so auch von
    Französisch, Spanisch und Italienisch. Wer Latein lernt, erbaut ein Fundament
    (z.B. im Bereich des Wortschatzes) für das Lernen der romanischen Sprachen.
    Latein ist nicht schwieriger als andere Fremdsprachen, in Aussprache und
    Rechtschreibung gleicht es sogar weitgehend dem Deutschen. Schülerinnen und Schüler,
    die bspw. bereits mit der Aussprache des Englischen Probleme haben, kann Latein
    leichter fallen, da der Unterricht ganz auf Deutsch stattfindet.
    Für einen Schüler- bzw. Lerntyp, der eher analytisch mit Sprache umgeht, kann Latein
    u.U. interessanter sein als eine neuere Fremdsprache. Ausdrucksvermögen, Logik,
    genaue Beobachtung und Vergleich werden besonders geschult. In der Regel liegen die
    Texte schriftlich vor, es besteht ausreichend Zeit, über das Gelesene nachzudenken, ehe
    man sich dazu auf Deutsch äußert.
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