Martin-Luther-Schule verabschiedet ihren Schulleiter Karl Goecke

Die Anzahl der Gäste bei der feierlichen Verabschiedung von Karl Goecke füllte die Aula der MLS bis auf den letzten Platz. Neben seiner Familie, Freunden, Ehrengästen aus Schulamt und Stadtverwaltung und dem MLS-Kollegium nahmen zahlreiche ehemalige Weggefährten aus seiner Zeit als Studienleiter an der Alfred-Wegener-Schule in Kirchhain und aus seiner Zeit als stellvertretender Schulleiter der Elisabethschule in Marburg teil.

Den musikalischen Auftakt machte das Schulorchester unter der Leitung von Birte Prigge mit Händels „Feuerwerksmusik“, deren festlich-ernster Charakter die Anwesenden auf die kommenden Programmbeiträge einstimmte. Stellvertretender Schulleiter Michael Pichl, der die Aufgaben des Schulleiters bis zur Neubesetzung wahrnimmt, bedankte sich in seiner Rede bei Karl Goecke für die gemeinsame Zeit im Namen der MLS. Er hob hervor, dass das persönliche Interesse des Schulleiters Goecke den Menschen an der MLS galt – seinem Schulleitungsteam, seinem Kollegium, der Elternschaft und den Schülerinnen und Schülern. Der besonders freundliche Umgang miteinander, der kreative Planungs- und Organisationsprozesse innerhalb der Schule ermöglicht habe, sei auch von außen wahrgenommen worden.

Die leitende Schulamtsdirektorin Heike Grosser sprach Karl Goecke im Namen seines Dienstherren, des Hessischen Kultusministeriums, ihren Dank für die geleistete Arbeit aus. Grosser sprach von „Fischen, Fahrradfahrern und Fairness“, womit Sternzeichen, Lieblingsfortbewegung und das von Fairness getragene Verhalten Karl Goeckes zu kreativen Stichwörtern in ihrer temporeichen Rede wurden. Sie bescheinigte Karl Goecke eine gelungene Dienstzeit, die gezeigt habe, dass er der Anforderung der Funktion mehr als gewachsen gewesen sei. Goeckes große Erfahrung als Lehrer, Studienleiter und stellvertretender Schulleiter habe ihm ermöglicht, das Beste aus sich herauszuholen, gemäß dem Sprichwort: „Je mehr du im Training schwitzt, desto weniger musst du im Wettkampf bluten!“ Grosser würdigte die MLS als herausragenden Lernort mit zahlreichen besonderen Lernangeboten und Schülerinnen und Schülern, die sehr gute Leistungen hervorbringen. Die gut strukturierte Schulentwicklungsarbeit des Schulleitungsteams unter Karl Goecke habe den Status der MLS als „sehr attraktives Mitglied der Marburger Schullandschaft“ erfolgreich bestätigt.

Das Klarinettenquartett mit den Abiturientinnen Susann Buchstab und Muriel Klonk, sowie Carmen Greinke und Juni Hong aus der Q2, seit Jahren unter der Leitung von Musikschullehrer Bernd Becker, hüllte die Aula mit Astor Piazollas „Oblivion“ in eine getragen-melancholische Klangkulisse.

Stadt- und Schulrätin Kerstin Weinbach sprach Karl Goecke großes Lob als „Verwaltungsmanager in Sachen Bildung“ zu. Die anstrengende 3-jährige Bauphase der Sanierung des Erwin-Piscator-Hauses habe viel Abstimmungs- und Gestaltungsaufgaben mit den anderen Nutzern erfordert. Die Stadt Marburg wisse zu schätzen, wie konstruktiv dies unter Schulleiter Karl Goecke abgelaufen sei.

Weinbach bescheinigte ihm aus Sicht des Schulträgers ein gelungenes Schulmanagement und erteilte dem Kollegium die lang ersehnte Zusage für die Sanierung und Erweiterung des Lehrerzimmers in 2020. Aus dem Kreise der „Direktoren-AG“ sprach der Schulleiter der Alfred-Wegener-Schule Matthias Bosse seinen Dank für die gute Zusammenarbeit aus, die von Goeckes Klarheit und Sachlichkeit geprägt war, ohne kühl zu wirken, und zudem mit Humor gespickt war. Goecke habe „große Spuren hinterlassen“, sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin hätten Glück, nicht direkt in diese Spuren treten zu müssen, sondern frühestens im Februar 2018, zum regulären Pensionstermin Goeckes, mit etwas Abstand die Aufgabe übernehmen zu können.

Das a capella Ensemble „En Voc!“ unter der Leitung von Betina Griesel schenkte dem Fußballfan Karl Goecke zum Abschied die Hymne des 1. FCK „Loch Lommond“ in der Originalfassung. Finn Schüssler als herausragender Solist der Gruppe zauberte Gänsehaut auf manchen Lehrkörper.

Die Redebeiträge von Rainer Viergutz für den Schulelternbeirat und Jonas Franz für die Schülervertretung hoben erneut den wertschätzenden Umgang in gemeinsamen Arbeitssitzungen mit Karl Goecke hervor. Die Rückkehr zu G9 habe Goecke mit Elan unterstützt, seine Offenheit und Kooperation habe die Zusammenarbeit positiv beeinflusst.

Als Vertreter des Personalrats hob Stefan Höhbusch für das Kollegium einige Aspekte des Wirkens von Karl Goecke hervor. Als dieser sich am 15. August 2011 in der ersten Gesamtkonferenz vorstellte, ermutigte er sein neues Kollegium zur Arbeit an der Außenwahrnehmung der MLS. Nach dem Motto „Tu Gutes und rede darüber“ rief er den pünktlich und regelmäßig erscheinenden „Eltern-Schüler-Brief“ ins Leben, in dem er die Schulgemeinde über die neuesten Aktionen und Projekte informierte. Er wünschte sich möglichst eigenverantwortliche Durchführung von Projekten, die er als Schulleiter nach Kräften unterstützen, aber nicht lenken wollte. Höhbusch bestätigte die bereits hervorgehobene Offenheit im Umgang und erweiterte die beschriebenen Qualitäten Goeckes um dessen Bereitschaft zur Selbstkritik, was für einen Schulleiter sicher nicht selbstverständlich sei. Goecke habe bei seinem Amtsantritt die MLS als „sehr lebendige Schule“ erlebt. In den letzten 6 Jahren habe er diese um seine „rheinische Leichtigkeit“ bereichert.

Der Kollegiumschor präsentierte sich als „Sgt. Goeckes Lonely Hearts Club Band“ mit einer eigens umgedichteten Version des Beatles-Songs „When I‘m 64“, in deren Strophen mit viel Witz die Highlights der Schulleiterzeit Goeckes in Ton gebannt wurden.

Ein sichtlich ergriffener Karl Goecke konstatierte, dass „es zum Schluss doch emotionaler als gedacht“ wurde und er gar nicht gewusst hätte, dass sein Kollegium so schön singen könne.

Er bedankte sich bei allen Mitwirkenden Rednern und Musikern für die Gestaltung seiner Feier und bei allen, die ihm in den Jahren geholfen haben, seine Aufgaben als Schulleiter zu bewältigen. „Als Einzelkämpfer wäre ich gescheitert“. Er ginge befreit aber auch mit Wehmut, „…es war eine wunderschöne Zeit mit einem wunderbaren Kollegium!“

Minutenlange „Standing Ovations“ des Kollegiums drückten Dank, Wertschätzung und beste Wünsche aus, bevor das Schulorchester die Anwesenden mit Badelts „Pirates of the Caribbean“ auf eine innere Abenteuerreise schickte.

„Lieber Herr Goecke, wir verneigen uns vor Ihnen und Ihrem Einsatz für uns und sagen: DANKE!“ (Stefan Höhbusch, Personalrat der MLS)

 

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