Gedichte zu „Die Verwandlung“

Der Deutschkurs der Qualifikationsphase 3 von Frau Böhm schrieb im Rahmen der Arbeit zur Erzählung „Die Verwandlung“ von Franz Kafka Gedichte. In den Gedichten setzen die Schülerinnen und Schüler sich auf inhaltlicher oder abstrakter Ebene mit der Erzählung auseinander. Eine vom Kurs gewählte Auswahl von vier Gedichten soll hier nun präsentiert werden.

Verstoßen

Gregor, eines Morgens erwacht,
sein Körper eine Verwandlung gemacht.
Ein Ungeziefer sondergleichen,
doch sein Verstand sollte nicht weichen.


Angeekelt seine Familie war,
doch das war auch nicht sonderbar,
denn Kriechen und Essen sein einziger Spaß,
Gregor in seinem Zimmer saß.

Ohne zu helfen die Familie sah,
dass Gregor, der noch ganz der Alte war,
vom Apfel getroffen, sein Geist gebrochen,
er jeden Abend kam zum Hören gekrochen.

Doch bald darauf die Familie erkannte,
dass Gregor die Last auf ihre Herzen bannte.
Sie wollten ihn nicht lebend haben
und behandelten ihn wie einen schwarzen Raben.

Der Wunsch sollte bald in Erfüllung gehen,
denn Gregors Herz blieb bald darauf stehen.
Er verschied in seinem Zimmer ganz allein,
das sein Gefängnis war so lange Zeit.

Er ging in eine andre Welt hinein,
denn auch er war nicht vor dem Tod gefeit.
Ungeliebt und ungewollt ließ er die Familie hinter sich.
Verstoßen und gefangen lebte er ein kurzes Leben.

Er lebte es am End’ nicht glücklich,
solch Schicksal sollte es nicht geben.
Doch sterben müssen alle mal
und danach ist eh alles egal.

Jaron

 

Die Geschichte von Gregor Samsa

Gregor Samsa war Geschäftsmann,
und die Arbeit zog ihn voll in ihren Bann,
doch eines Tages wacht er auf,
in ein Ungeziefer verwandelt,
Haare, Beine, Kopf verschandelt,
nun nimmt das Unglück seinen Lauf.

Zwar von Mutter und Schwester bemitleidet,
doch der Vater sich für Hass entscheidet,
jetzt auch die Schwester wendet sich ab,
der Käfer ist allein gelassen,
bringt ja nichts mehr in die Kassen,
Gregor Samsa liegt im Grab.

Doch wie kam´s dazu? Das ist die Frage,
ich erklär nun mal die Lage:
Anfangs konnte Gregor noch viel Geld reinkriegen,
was auch bitter nötig war,
denn das Geld das sei ja rar,
doch die Ersparnisse, die waren verschwiegen.

Nachdem die Verwandlung ward vollzogen,
er von der Familie ward betrogen,
hatte ohne Geld nun keinen Nutzen,
das in Fusion mit Egoismus,
manche nennen´s Pragmatismus,
bringt das Mitleid stark zum Stutzen.

Und welche Botschaft lässt sich gewinnen?
Was war des Autors Ansinnen?
Ist er auf mehr Altruismus erpicht?
Oder rät er davon ab?
Denn er brachte Gregor ins Grab,
Am Ende des Tages weiß man es nicht.

Lars

Zwei Ungleiche Wesen

Mensch im Ungeziefer,
Zwei ungleiche Wesen.
Ist es nur ein Käfer,
Oder doch ein Menschenleben?

Verwandelt in die Kakerlake,
Wacht der Mensch morgens auf,
Der Anblick nicht menschlich; keine Frage,
Denn gepanzert ist der Bauch.

Auch sind es Arme und Beine eines Käfers nun,
Doch ist all Dies real?
Oder ist Dies nur die Verkörperung,
Einer ganz anderen Qual.

Ungeziefer im Mensch,
Zwei doch recht gleiche Wesen,
Denn es sind die Probleme,
In des Menschen Leben!?

Leon

Intermezzo mit dem Teufel

Es schreit: „Die Stadt sie wird verschlungen“,
ein dunkler Schmauch, verschlackt die Lungen,
Jedwedes Gelächter erstickt im Keim,
vergeblich suchen wir nach Sinn im Sein.

Das Verderben, es ist omnipräsent,
selbst vor die Tore des Himmels es sich brennt,
zerfetzte Engel tränken die Straßen im finsteren Blut,
die Macht Gottes, sie verglimmt wie Glut.

In der Ferne das Donnern der Hufe,
mit diesem Signal verstummen die letzten Rufe,
Dies alles offenbarte mir, der Morgenstern bei ‘nem Bier
Auf diesem Pfade weiterzuschreiten, wird nunmehr unser Ende einleiten

Jonan

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